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30 Jahre Ambulante Soziale Dienste

OB Ebling dankt für Weitblick des ASB Mainz-Bingen

Mit einem offiziellen Festakt und einem Tag der offenen Tür in seiner Sozialstation hat der ASB-Kreisverband Mainz-Bingen am Sonntag, 19. Mai, 30 Jahre Ambulante Soziale Dienste gefeiert. Zu dem Festakt in den Räumen der Tagespflege waren zahlreiche Gratulanten aus der Politik erschienen, am Nachmittag informierten Mitarbeiterinnen der Sozialstation beim Tag der offenen Tür über die Dienstleistungen, mit denen sie Menschen im Fall von Krankheit und Pflege unterstützen können.

Beim offiziellen Festakt am Vormittag eröffnete Oberbürgermeister Michael Ebling den Reigen der Gratulanten. Er dankte für den Weitblick, den der ASB vor 30 Jahren bewiesen hat. Der demografische Wandel sei damals noch kein Thema gewesen, der Fokus lag auf der Planung von Altenheimen. Erst später habe man nach den Wünschen der Menschen gefragt und habe Strukturen entwickelt, wie ältere Menschen weiterhin an der Gesellschaft teilhaben können und wie man sie beim Erhalt ihrer Selbstständigkeit unterstützen kann. Dabei haben ambulante soziale Dienste eine immer größere Bedeutung erlangt.

Die Bretzenheimer Ortsvorsteherin Claudia Siebner betonte die jahrzehntelange Verbundenheit des ASB mit dem Stadtteil. Auch hier wollen die Menschen natürlich länger in ihrer eigenen Wohnung in dem Stadtteil leben, in dem sie verwurzelt sind. Dabei unterstütze sie die Sozialstation auf vielfältige Weise, wobei der ambulanten Pflege und der Tagespflege eine besondere Bedeutung zukomme, auch unter dem Aspekt der Erleichterung für pflegende Angehörige. Der ASB habe sich stets als verlässlicher Partner in der Seniorenarbeit im Stadtteil gezeigt. Dazu gehöre auch der ehrenamtliche Besuchsdienst „Bretzenheim baut Brücken“, der seit 15 Jahren Menschen im Stadtteil zusammenbringe. Auch das sei ein Angebot, das von Weitsicht zeuge, weshalb Claudia Siebner 2015 den Besuchsdienst gerne mit dem ersten Ehrenamtspreis der Ortsverwaltung ausgezeichnet habe.

Nachdem Friedlinde Eckel, Leiterin der ASB-Tagespflege, kurz die inhaltliche Arbeit in der Tagespflege erläuert hatte, kamen auch einige Tagesgäste mit ihren Angehörigen musikalisch zu Wort: Sie sangen mit der Unterstützung des Publikums.

Von ihren eigenen Erfahrungen berichtete als pflegende Angehörige Barbara Ellermann. Ihre Sorge, wie sie nach der Reha ihres Mannes seine Pflege und ihre eigene Berufstätigkeit unter einen Hut bekommen könne, nahm ihr Pflegedienstleiterin Erika Hentges: Das bekommen wir hin!, sagte sie. Und trotz der anfänglichen Skepsis überzeugte das Team, nahm sich gerade zu Beginn viel Zeit, um den genauen Bedarf zu klären, bis heute werde die Pflege stets optimiert und angepasst. „Wir fühlen uns in der ASB-Sozialstation gut aufgehoben.“

Auch ASB-Landesvorsitzender Oswald Fechner dankte dem ASB Mainz-Bingen für seine Arbeit, bei der er häufig eine Vorreiterrolle einnehme. Das sei bei den ambulanten sozialen Diensten ebenso der Fall gewesen wie bei der vor zehn Jahren eröffneten Tagespflege. Das sei im landesweiten Vergleich relativ früh gewesen und zweifellos ein wichtiges Angebot für Tagesgäste und Angehörige. Dieses sei eng verbunden mit Erika Hentges, die als Pflegedienstleitung die Geschicke der Sozialstation mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen seit 28 Jahren lenke.

Als dienstälteste Krankenschwester berichtete Dorothea Moravec aus den letzten 30 Jahren. Sie erinnerte daran, dass die Schwestern anfangs noch von einem Zivi gefahren wurden – ein Service, der längst der Vergangenheit angehört. Geblieben sei aber der persönliche Kontakt zu Patientinnen und Patienten, der ihr sehr viel zurückgebe. Auch Monika Voijnic-Purcar arbeitet bereits seit 21 Jahren in der ambulanten Pflege in der Sozialstation. Ihr waren in der Vergangenheit die flexiblen Arbeitszeiten besonders wertvoll, die den Pflegekräften die Verbindung von Berufstätigkeit und Familie erleichtere. Der Mensch stehe für sie immer im Zentrum ihrer Arbeit, im Laufe der Zeit haben sich für sie wertvolle Beziehungen zu Patientinnen und Patienten entwickelt.

Als „Hausherrin“ und Pflegedienstleitung der Sozialstation schloss Erika Hentges den offiziellen Teil der Feier mit einem Rückblick auf die letzten 28 Jahre. 1991 fing sie nach einigen Jahren in der stationären Altenpflege als Pflegedienstleitung bei den „Mobilen Sozialen Hilfsdiensten“ an, wie es damals noch hieß. 25 Klientinnen und Klienten habe es damals gegeben, heute seien es an die 300 allein im Bereich von Pflege und Hauswirtschaft. Sie erinnerte auch an die Zivis, die anfangs auch im Bereich der Pflege eine wichtige Rolle spielten, bis 1995 mit der Einführung der Pflegeversicherung keine Zivis mehr in der Pflege eingesetzt werden durften. Da habe die Sozialstation viele Anrufe erhalten: „Wo ist denn mein Bub?“

Viele Jahre haben ambulante Pflege und hauswirtschaftliche Unterstützung im Zentrum der Dienstleistungen gestanden, bis diese dann nach und nach dem Bedarf gemäß erweitert wurden: Menüservice und Hausnotruf, Besuchsdienste, Tagespflege, Vitalzentrum und Lerchentreff -  heute bietet die ASB-Sozialstation zahlreiche Angebote, um Menschen zu unterstützen, möglichst lange selbstständig im eigenen Zuhause leben zu können.

Im Anschluss an den offiziellen Teil zeigten die geladenen Gäste viel Interesse für Gebäude und Dienstleistungen von Sozialstation und Tagespflege, in ungezwungener Atmosphäre ergaben sich viele interessante Gespräche. Für den Kreisverband Mainz-Bingen erläuterten Gabi Frank-Mantowski und Florian Altherr für den Vorstand und Geschäftsführerin Daniela Matthias gerne die Arbeit der unterschiedlichen Bereiche. Beim Tag der offenen Tür standen Mitarbeiterinnen der Sozialstation bereit, um Fragen zu beantworten, durch Tagespflege oder Sozialstation zu führen oder die verschiedenen Dienstleistungen der Sozialstation zu erläutern. Unterstützung kam dabei auch von der Süd-Apotheke, die zudem einen kostenlosen Blutdruck-Check anbot. Dazu sorgte der Fanfarenzug "Die Lerchen" e.V. für kühle Getränke und Leckeres vom Grill.

Dank

Für das Engagement bei den Vorbereitungen und der Durchführung der Feier möchte der Kreisverband allen Beteiligten danken: herzlichen Dank an alle Gratulantinnen und Gratulanten, den Rednerinnen und Rednern, den Mitarbeitenden, den „Lerchen“ für das leckere Essen und allen voran der stellv. Vorsitzenden Gabi Frank-Mantowski für ihren Einsatz bei der Organisation des Festes.